Viermal ist Jumanow eine Aufnahme gelungen. Er selbst hat die scheue Großkatze jedoch nur ein einziges Mal beobachtet. Ihr Revier liegt in weit über 2000 Meter, jenseits der Baumgrenze. Dennoch gerät der Schneeleopard immer wieder mit Viehzüchtern in Konflikt. Sein Fell und seine Knochen werden noch immer illegal in China gehandelt.Aber noch mehr machen ihm die Verfolgung durch Hirten und die Bedrohung seines Lebensraums durch Überweidung und den Klimawandel zu schaffen.
Statt weiteren Raubtieren beobachten die Wanderer an diesem Nachmittag nur ein Wildschwein, einen Steinadler, der am Himmel kreist, eine Schar Chukarhühner, zahlreiche weitere Vögel und Schmetterlinge. Auf einer windgepeitschten Hochebene zeigt Jumanow auf Petroglyphen. Sie sollen beweisen, dass Jäger hier bereits in der Bronzezeit Argali-Schafen, Steinböcken und Maral-Hirschen nachstellten. Auf riesigen Felsplatten tummelt sich das Jagdwild in ganzen Herden.
Auch zwei Felsgravuren, die einen Schneeleopard und einen mutmaßlichen Yeti darstellen sollen, will Jumanow entdeckt haben, weit oben über den Bergwiesen in etwa 3700 Meter Höhe. Um sie zu bestaunen, müssten die Wanderer jedoch eine Kletterausrüstung mitbringen. Den in Stein gemeißelten mythischen Wesen werden sie heute jedenfalls nicht mehr begegnen.